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Der Bürgermeister ist zugleich Chef der Verwaltung. Dort sind die Aufgaben in den letzten Jahren nicht zur zahlreicher geworden, sondern auch anspruchsvoller. Mehrere Ziele gilt es zu vereinen: die Bürokratie bewältigen, die Bürgernähe erhalten, das Personal nicht überfordern, die Personalkosten im Griff behalten. Nicht alles anders, aber einiges besser machen, heißt die Devise. Und als Stadt nicht immer alles alleine machen - denn die interkommunale Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen bietet gute Chancen, um Geld zu sparen und gemeinsam voranzukommen. Damit habe ich bisher nur positive Erfahrungen gemacht.
Gemeinsam Brücken bauen: Dieses Ziel gilt hier ganz besonders. Ich will Brücken bauen zwischen den Fraktionen im Stadtparlament, um wieder im gegenseitigen Vertrauen zum Nutzen der Stadt zusammenzuarbeiten, und auch Brücken zwischen den Gremien und der Stadtverwaltung, um respektvoll miteinander umzugehen. Die Stadt kann dankbar sein für engagierte Ehrenamtliche, die einen nicht gerade kleinen Teil ihrer Freizeit für die Kommunalpolitik investieren. Gerade auf dieser Ebene darf aber nicht die Parteitaktik im Vordergrund stehen, sondern das gemeinsame Bemühen um die beste Lösung für Erbach.
Fähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden und zu halten für die Stadtverwaltung und die städtischen Einrichtungen, hat für einen Verwaltungschef heute oberste Priorität. Der Fachkräftemangel führt auch in den Behörden zu einem Wettbewerb um die besten Köpfe. Deshalb sind gute Personalführung und Personalentwicklung immens wichtig. Klare Strukturen, gezielte Förderung, vereinbarte Ziele und individuelle Perspektiven gehören dazu. Bei all dem wünsche ich mir den Personalrat als strategischen Partner und habe damit gute Erfahrungen gemacht.
Eine kommunale Verwaltung ist in vielerlei Hinsicht Dienstleister und soll den Bürgerinnen und Bürgern auf Augenhöhe begegnen. Gegenseitiger Respekt und ein fairer Umgang sind wichtig, denn die Stadt ist dem Gemeinwohl verpflichtet und muss bei Einzelinteressen oftmals einen Kompromiss suchen. Das Zusammenspiel von Verwaltung, Gremien und dem Bürgermeister als Bindeglied soll möglichst transparent und nachvollziehbar für alle sein. Ein wichtiges Instrument dabei kann eine sinnvoll organisierte Bürgerbeteiligung sein. Erbach hatte sich dazu schon einmal auf den Weg gemacht - diesen Weg will ich gerne fortführen.
Die Digitalisierung der Verwaltung bietet enorme Chancen, um mit knappem Personal und weiter wachsenden Aufgaben zurechtzukommen. Viele solcher Chancen habe ich meiner Zeit als Bürgermeister genutzt, was mir durch meine berufliche Herkunft aus der IT-Branche sicher leicht fiel. Auch aktuell arbeite ich auf diesem Fachgebiet in der Hessischen Staatskanzlei und erhalte einen guten Überblick, was in hessischen Kommunen alles möglich ist. Auch in Erbach gibt es noch Potenzial - ohne das Personal dabei zu überfordern und ohne Menschen mit weniger Technikbezug dabei zurückzulassen. Umgekehrt sind aber gerade junge Leute längst daran gewöhnt, ihr Leben digital zu gestalten, und erwarten das auch von ihrer Stadtverwaltung.
Wie viele kommunale Haushalte steht auch der von Erbach unter Druck. Bei einem Volumen von rund 40 Millionen Euro war 2023 ein Fehlbetrag von über 1,8 Millionen Euro zu verzeichnen. Solange noch Rücklagen aus früheren Jahren vorhanden sind, lässt sich ein solcher Verlust ausgleichen, aber das funktioniert nicht über mehrere Jahre hintereinander. Bevor dann wieder an der Steuerschraube gedreht wird, gilt es erst, noch einmal alle Einnahmen und vor allem Ausgaben genau unter die Lupe zu nehmen. Das funktioniert natürlich nur in partnerschaftlichem Miteinander mit der Stadtverordnetenversammlung. Ein Stück Arbeit, die sich durchaus lohnt, ist das Anzapfen von Förderprogrammen von Land, Bund und EU. In den letzten Jahren habe ich mich damit intensiv beschäftigt und davon kann Erbach profitieren.